Nenad Stefanov: Serbien zwischen West und Ost
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Als Donald Trump sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika antrat, gab es nicht wenige, die sich an den einstigen serbischen Staatschef Slobodan Milošević erinnert fühlten. Dessen „antibürokratischen Revolution“ Ender der 1980er Jahre, die einen angeblichen „Willen des Volkes“ gegen das „alte Establishment“ durchsetzen sollte, lässt Milošević und seine politische Praxis mittlerweile als „Avantgarde“ des neuen Populismus in Europa erscheinen. In einer Zeit, in der Ende der 1980er - Anfang der 1990er Jahre Europa zusammenwuchs, dominierte in Jugoslawien gleichsam die „Nachtseite“ dieses Prozesses. Während der Vertrag in Maastricht feierlich unterzeichnet wurde, sollten in Jugoslawien neue Grenzen mit Gewalt gezogen werden. Ethnische Säuberung war das damit verbundene, berühmt – berüchtigte Stichwort.
Mit einer Verzögerung von einem Jahrzehnt, Anfang der 2000er Jahre, schien Serbien mit Sturz des Slobodan Milošević den Weg des übrigen Europa zu beschreiten. Doch dieser Annäherungsprozess ist weiterhin ein spannungsvoller und „aufhaltsamer“. Mittlerweile haben sich die Konstellationen um Serbien herum verändert: Populismus scheint auch in der EU Normalität zu sein. Hinzu kommt die wachsende Skepsis innerhalb der EU gegenüber der Fortsetzung der Erweiterung, sowie die zunehmende Anziehungskraft Russlands in Serbien, aber auch etwa der Türkei und arabischer Staaten in Bosnien. Am Weg Serbiens in den letzten Jahrzehnten soll exemplarisch das sich verändernde Verhältnis zur EU in den Gesellschaften des Balkan diskutiert werden.
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