Thomas Petersen: Karl Marx und der Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital
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137 (Diesen Monat: 3)Erstellungsdatum:
April 6, 2016Sprecher:
Thomas PetersBeschreibung
Unter einem Widerspruch verstehen wir gewöhnlich das Verhältnis zweier miteinander unvereinbarer Aussagen, die nicht beide zugleich wahr sein können. Für Marx, an Hegels geschult, besteht der Widerspruch zwischen zwei einander entgegengesetzten realen Existenzen, die in ihrem Verhältnis zueinander beide sich als das Ganze setzen. Ein solcher Widerspruch besteht zwischen Arbeit und Kapital.
Arbeit ist für Marx das Wesensmerkmal des Menschen. Dieser ist nicht das animal rationale, sondern das animal laborans. Durch Arbeit, die Quelle allen Reichtums, eignet der Mensch sich nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst an.
In der kapitalistischen Warenproduktion wird die Arbeitskraft selbst zur Ware. Der Mensch wird sowohl seiner Arbeit wie deren Produktes enteignet. Die Arbeit, deren Vergegenständlichung das Kapital doch nur ist, wird als "variables Kapital" selbst zur Erscheinungsform des Kapitals. Dieser Widerspruch drängt zu seiner revolutionären Auflösung.
Marx’ Analyse des kapitalistischen Produktionsprozesses zeigt neben großen Einsichten auch deutliche Einseitigkeiten. Die strikte Orientierung an der Arbeitswertlehre führt dazu, dass Marx den Kampf um die Länge des Arbeitstages für sinnvoll, den um einen gerechteren Lohn jedoch für verfehlt hält. Und die Verengung des Arbeitsbegriffs auf Produktion nährt illusorische Hoffnungen, die Anarchie der kapitalistischen Konkurrenz durch rationale zentrale Planung der Wirtschaft ersetzen zu können.
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