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Die Bundesrepublik sah sich seit der zweiten Hälfte der 1950er Jahren mit einem bislang unbekannten Problem konfrontiert, nämlich einem massiven Anstieg der Abfallmengen, der sich erst Mitte der 1980er Jahren allmählich abschwächen sollte. Dabei sahen sich Verwaltungen und Bürger vor allem mit der Frage konfrontiert, wie man diese „Müll-Lawine“ entsorgen konnte, zumal sich der Abfall auch von seiner materiellen Zusammensetzung her keineswegs als ungefährlich erwies. Vielmehr wurden seit den 1960er Jahren das Problem der Kontaminierung von Boden, Grundwasser und Atmosphäre durch deponierte Abfälle zunehmend bewusst.
Die Vorlesung möchte die Lösungsstrategien nachzeichnen, die für das Entsorgungsproblem in Westdeutschland gesucht und umgesetzt wurden: Von der Geordneten Deponie über Müllverbrennungsanlagen bis hin zu den Versuchen, die Abfallmengen durch Recycling zu verringern. Dabei geht es aber kaum um die Nacherzählung einer Erfolgsgeschichte: Vielmehr ist die Geschichte der Abfallentsorgung eine von zahlreichen Rückschlägen, öffentlichen Protesten und schmerzhaften Lernprozessen, bevor es zur Durchsetzung von akzeptabel umweltgerechten Entsorgungstechnologien kommen konnte.
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